Literarische Verflechtungsgeschichte als postkoloniale Erinnerungskultur

2011 begann ich mit der Arbeit an meinem nun jüngst erschienenen Buch Familial Feeling: Entangled Tonalities in Early Black Atlantic Writing and the Rise of the British Novel. Zu diesem Zeitpunkt lagen die zahlreichen Ausstellungen und Events, die 2007 das zweihundertjährige Jubiläum der Abschaffung des Sklavenhandels in Großbritannien flankierten, erst wenige Jahre zurück. Es gab …
Weiter lesen

Re-Imagining the Archive: The Princeton-Humboldt Strategic Partnership

The Strategic Partnership between the Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien (ZtG) und Princeton University’s Program in Gender & Sexuality Studies is entering its fifth year of collaboration. After a series of successful in-person conferences connecting faculty, doctoral students, and undergraduate students from the Humboldt-Universität and Princeton University, the Strategic Partnership moved online this March. This new …
Weiter lesen

Über Geburten schreiben. Schreiben als politische Wissenspraxis

Als Hebammenschülerin kam ich meiner Schreibarbeit beim Anfertigen der Geburtsdokumentation im Stübchen nach – das Pausenbrot zur Seite geschoben und immer mit einem Auge auf dem Herzton-Wehen-Monitor. Papier ist geduldig. Eigentlich gibt es im Krankenhaus kein Papier. Keines jedenfalls das einfach nur weiß und ohne Dokumentenvordruck ist, das Fach mit dem Druckerpapier  verriegelt – wie …
Weiter lesen

#MeinSchreibtisch: Katharina Pyschny

Wie man meinem überschaubar eingerichteten Schreibtisch und den leeren Bücherregalen im Hintergrund ansieht, ist mein Büro in der Hannoverschen Straße 6 noch vergleichsweise spärlich eingerichtet. Das liegt daran, dass ich im April letzten Jahres, mitten im ersten Lockdown, als Juniorprofessorin für Biblische Theologie am neu gegründeten Institut für Katholische Theologie an der HU berufen wurde. …
Weiter lesen

Nach 100 Jahren erstmals publiziert: Sarah Rappeports Roman Die Jüdin von Cherut

Eine interkulturelle Liebesgeschichte „In mehrfacher Hinsicht ein bedeutendes Dokument: als Beschreibung sozialer Modelle, als politische Utopie einer ethnisch egalitären Gesellschaft, als Muster des sozialistischen Realismus in der Literatur“ – so charakterisierte die Neue Zürcher Zeitung am 28. Februar dieses Jahres den Roman Die Jüdin von Cherut aus der Feder der österreichisch-israelischen Schriftstellerin Sarah Rappeport (1890-1980). …
Weiter lesen

Urlaubsreisen – (k)ein Thema für die Genderforschung?

Frauenreiseforschung In den vergangenen Jahrzehnten hat feministisch inspirierte Forschung nicht nur Theoriearbeit geleistet, sondern ganz pragmatisch systematisch ,vergessene‘ Frauen, die sich in Wissenschaft, Kunst, Literatur oder Politik einen Namen gemacht hatten, aus dem Dunkel der Geschichte befreit. Darunter befanden sich auch jene weiblichen Reisenden, die sich als Schriftstellerinnen im 18. und 19. Jahrhundert einen Namen …
Weiter lesen

#AusdemSeminarraum: Poetiken der Ausschlüsse oder Poetiken der Transformation?

Lyrische Sprache birgt große politische Macht, Diskriminierungen zu benennen, bloß zu stellen und zu dekonstruieren. Poesie kann mehrfachdiskriminierte Personen empowern. Poesie anderer queerer, trans*, migratisierter Menschen hilft mir befreiende Schönheit in den Brüchen und Weisheit in den Verlusten zu finden. Neben meiner Promotion gebe ich Empowerment-Workshops zum kreativen Schreiben für queere Migrant_innen. Ich habe an …
Weiter lesen

Wie die ,Bibliothek des Konservatismus‘ versucht, sich Einfluss zu verschaffen

„Was die Pathologie bei Frau Merkel angeht: Ich denke die besteht letzten Endes darin, dass für sie schon der Gedanke an die Vertretung nationaler Interessen eine Horrorvorstellung ist.“ (Weede 2015, zit. nach Hümmler 2021: 88)⁠ Abbildungen von Angela Merkel am Galgen, als Teufel oder als Schwein sind seit 2015/16 gang und gäbe. Im Zuge der …
Weiter lesen

#MeinSchreibtisch: Michèle Kretschel

Umfangreiche Baumaßnahmen am Institut für Europäische Ethnologie und die Corona-Krise haben auch in meinem Fall dazu geführt, dass ich zuhause am Schreibtisch sitze. Hier bin ich allerdings nicht alleine. Wenn meine Partnerin ihre Home-Office-Tage hat, muss ich weichen, alles zusammenräumen, an den Küchentisch umziehen oder aufs Sofa. Mein Schreibtisch befindet sich so im steten Wechsel, …
Weiter lesen

Erinnerung in Zeitgenössischer Kunst. Perspektiven aus und auf Marokko

Welche Geschichten lassen sich über Kunst in Marokko erzählen? Wie erscheinen Geschichts- und Erinnerungsnarrative in künstlerischen Arbeiten? Welche zeitlichen und räumlichen, theoretischen und imaginären Verhältnisse entstehen aus Begegnungen zwischen zeitgenössischer Kunst, memory studies und queer theory? Diese Fragen verfolgt das DFG-Forschungsprojekt „Art Matters – Zeitgenössische Auseinandersetzung mit Vergangenheit und kultureller Erinnerung in Marokko“. Untersucht wird, …
Weiter lesen