Teengirl Culture – Folge 5: Postfeministische Sexualisierung in Euphoria – Eine Analyse von Kat Hernandez

In dieser Podcastfolge untersuchen wir die postfeministische Hypersexualisierung in der Fernsehserie Euphoria anhand der Entwicklung der Figur Kat Hernandez. Kat ist ein plus-sized Mädchen, welches im Laufe der Staffel durch Sexarbeit und männliche Validation an Selbstvertrauen gewinnt. Obwohl Kat als dreidimensional geschriebene Figur eindeutig zur Repräsentation von plus-sized Mädchen beiträgt, findet durch ihre Geschichte eine Art Romantisierung der Sexarbeit von Minderjährigen statt, was vor allem im Anbetracht der minderjährigen Zielgruppe der Serie kritisch zu betrachten ist. Dabei grenzen wir uns eindeutig von Sexarbeitsabolitionismus ab und kritisieren die fehlende Auseinandersetzung der Serie mit den gesellschaftlichen Strukturen, die zu Kats Entscheidungen geführt haben. Den theoretischen Rahmen dieser Analyse bildet der Post- und Choice-Feminismus nach Angela McRobbie.

 

Postfeministische Sexualisierung in Euphoria – Eine Analyse von Kat Hernandez

eine Podcastepisode von Ellen Lewis Freyschmidt, Pauline Kerber und Melissa Krauss

 

Das Projekttutorium „Soziologie des Teenage Girls“ (Beschreibung und Literaturliste auf AGNES) nahm die Lebensrealität von Mädchen im Teenager-Alter, gesellschaftliche Zuschreibungen und geschlechterspezifische Anforderungen, mit denen Teenagerinnen* konfrontiert sind, in den Blick. In der ersten Seminarhälfte eigneten sich die Seminarteilnehmer*innen Grundlagen der Girlhood Studies an. In der zweiten Seminarhälfte wurden die zuvor gelesenen feministischen Grundlagen-Theorien auf popkulturspezifische Phänomene angewandt, um einen Blick auf Subkulturen wie Fandoms sowie hinter die Kulissen von mädchendominierten Plattformen wie Tumblr und TikTok zu werfen. Am Ende des Seminares schlüpften die Seminarteilnehmer*innen selbst in die Rolle von Kulturproduzent*innen, indem sie die vorliegenden Podcasts erstellten.

Alle entstandenen Podcasts des Projekttutoriums können auf der Website des Instituts für Sozialwissenschaften der HU Berlin nachgehört werden.

 

Online-Ressourcen:

Youtube-Video „kat hernandez (euphoria) | you should see me in a crown – billie eilish“: https://www.youtube.com/watch?v=eauHNJr1Yzc

 

Projektleitung

Eva-Lotte Schwarz (sie/ihr) studiert Sozialwissenschaften im Master an der Humboldt-Universität und konzipierte und leitete im Sommersemester 2023 das Projektseminar „Soziologie des Teenage Girls“. Sie ist Studienstipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Social Movement Studies, sowie im Bereich der feministischen Theorie. 2023 erschien ihr Artikel „Learnings from the Anti-Fracking Movement in Namibia” im Forschungsjournal für Soziale Bewegungen Plus. Ihr Aufsatz „YouTube als Plattform: Jordan B. Peterson“ wurde 2022 in dem Springer Sammelband „Schlüsseltexte der ‚Neuen Rechten‘“ veröffentlicht. Von 2019 bis 2022 arbeitete sie als studentische Mitarbeiterin bzw. später als Sachbearbeiterin im Vorstandsbüro der Grünen Bundestagsfraktion für Anton Hofreiter. Eva-Lotte Schwarz ist auch in ihrer Freizeit in feministischen und ökologischen Initiativen aktiv und setzt sich für studentische Interessen ein.

Projektbetreuung

Dominika Tronina ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Vergleichende Demokratieforschung und Politische Systeme Osteuropas an der Humboldt-Universität zu Berlin. Bevor sie an die HU kam, absolvierte Dominika ein Studium der Osteuropastudien (MA), Soziologie und Polonistik (BA). Ihre Forschungsschwerpunkte sind soziale Bewegungen, politische Kommunikation und digitale Medien, insbesondere in Bezug auf rechtsradikale und anti-gender Politik. In ihrer Dissertation untersucht Dominika Prozesse der Online-Transnationalisierung von Anti-Gender-Bewegungen aus Kroatien, Deutschland, Frankreich, Italien und Polen.

 

Autor*innen der Folge

Ellen Lewis Freyschmidt (sie/ihr) ist 2001 in Waren (Müritz) geboren und studiert seit Oktober 2020 Sozialwissenschaften (B. A.) an der Humboldt-Universität zu Berlin. Im Laufe ihres Studiums hat sie besonders großes Interesse an der intersektionalen Ungleichheitsforschung in den Bereichen internationale Politik und Soziologie gezeigt. 

Pauline Kerber ist 2001 in Westminster geboren, studiert ebenfalls seit Oktober 2020 Sozialwissenschaften (B. A.) an der Humboldt-Universität zu Berlin. Im Laufe ihres Studiums hat sie besonders großes Interesse an den vielfältigen Perspektiven der Sozialforschung, deren globalen Zusammenhänge und Einflüsse, besonders in Hinblick auf Bevölkerungsentwicklungen und politische Entscheidungsfindung, entwickelt.

Melissa Krauss ist 2000 in Stuttgart geboren, begann im Oktober 2019 ihr Studium der Sozialwissenschaften an der Universität Stuttgart, welches sie seit Oktober 2020 an der Humboldt-Universität zu Berlin fortführt. Neben ihrem Interesse für queer-feministische Theorie hat sie sich in ihrem bisherigen Studium besonders mit der Emotionssoziologie sowie antifeministischen Strömungen innerhalb des Rechtspopulismus auseinandergesetzt.