Teengirl Culture – Folge 4: „That Girl“-Phänomen auf TikTok

In der TikTok-Welt erobert ein aufregender Trend die Herzen der Nutzer*innen: „That Girl“. Doch was steckt hinter dem Hype? Beim „That Girl-Trend“ nutzen Mädchen die Plattform, um scheinbar ein „perfektes“ Bild von sich und ihrem Leben zu präsentieren. Sie streben danach, bestimmten Normen und Rollenbildern zu entsprechen und passen ihre Selbstdarstellung in vielerlei Hinsicht an. In dieser Episode analysieren wir den „That Girl“-Trend mit Hilfe des Konzeptes der Emotionsarbeit von Arlie Hochschild (2006). Dabei wird deutlich, dass diese Mädchen erhebliche Anstrengungen unternehmen, um ihre Emotionen zu regulieren. Es wird die These aufgestellt, dass es eine erhebliche Diskrepanz zwischen den öffentlichen Verhalten der Teenagerinnen auf den sozialen Plattformen (Frontstage) und im Privaten Raum (Backstage) besteht, welche die Teenagerinnen durch die Aufwendung erheblicher emotionaler Ressourcen überbrücken (siehe Goffman 1959).

 

„That Girl“-Phänomen auf TikTok

eine Podcastepisode von Daria Antiukhova, Charleene Bieler, Sophie Luna Cittadini und Lynn Stierl

 

Das Projekttutorium „Soziologie des Teenage Girls“ (Beschreibung und Literaturliste auf AGNES) nahm die Lebensrealität von Mädchen im Teenager-Alter, gesellschaftliche Zuschreibungen und geschlechterspezifische Anforderungen, mit denen Teenagerinnen* konfrontiert sind, in den Blick. In der ersten Seminarhälfte eigneten sich die Seminarteilnehmer*innen Grundlagen der Girlhood Studies an. In der zweiten Seminarhälfte wurden die zuvor gelesenen feministischen Grundlagen-Theorien auf popkulturspezifische Phänomene angewandt, um einen Blick auf Subkulturen wie Fandoms sowie hinter die Kulissen von mädchendominierten Plattformen wie Tumblr und TikTok zu werfen. Am Ende des Seminares schlüpften die Seminarteilnehmer*innen selbst in die Rolle von Kulturproduzent*innen, indem sie die vorliegenden Podcasts erstellten.

Alle entstandenen Podcasts des Projekttutoriums können auf der Website des Instituts für Sozialwissenschaften der HU Berlin nachgehört werden.

 

Online-Ressourcen:

https://www.tiktok.com/@kaylieestewart/video/7247611675103202566

 

Projektleitung

Eva-Lotte Schwarz (sie/ihr) studiert Sozialwissenschaften im Master an der Humboldt-Universität und konzipierte und leitete im Sommersemester 2023 das Projektseminar „Soziologie des Teenage Girls“. Sie ist Studienstipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Social Movement Studies, sowie im Bereich der feministischen Theorie. 2023 erschien ihr Artikel „Learnings from the Anti-Fracking Movement in Namibia” im Forschungsjournal für Soziale Bewegungen Plus. Ihr Aufsatz „YouTube als Plattform: Jordan B. Peterson“ wurde 2022 in dem Springer Sammelband „Schlüsseltexte der ‚Neuen Rechten‘“ veröffentlicht. Von 2019 bis 2022 arbeitete sie als studentische Mitarbeiterin bzw. später als Sachbearbeiterin im Vorstandsbüro der Grünen Bundestagsfraktion für Anton Hofreiter. Eva-Lotte Schwarz ist auch in ihrer Freizeit in feministischen und ökologischen Initiativen aktiv und setzt sich für studentische Interessen ein.

Projektbetreuung

Dominika Tronina ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Vergleichende Demokratieforschung und Politische Systeme Osteuropas an der Humboldt-Universität zu Berlin. Bevor sie an die HU kam, absolvierte Dominika ein Studium der Osteuropastudien (MA), Soziologie und Polonistik (BA). Ihre Forschungsschwerpunkte sind soziale Bewegungen, politische Kommunikation und digitale Medien, insbesondere in Bezug auf rechtsradikale und anti-gender Politik. In ihrer Dissertation untersucht Dominika Prozesse der Online-Transnationalisierung von Anti-Gender-Bewegungen aus Kroatien, Deutschland, Frankreich, Italien und Polen.

 

Autor*innen der Folge

Daria Antiukhova (sie/ihr) ist in Russland geboren und studiert seit 2020 Sozialwissenschaften an der HU Berlin. Ihr Interessengebiete liegen vor allem in der Politikwissenschaft, Migrationsforschung und den Gender Studies. 

Charleene Bieler (sie/ihr) absolvierte im Jahr 2015 erfolgreich ihre Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten. Im Anschluss daran verbrachte sie ein Jahr in Australien und Südostasien, um ihre Englischkenntnisse zu vertiefen. Im Jahr 2017 ergänzte sie ihre vielfältige Erfahrung durch einen Weltwärts-Freiwilligendienst in Ghana. Dort engagierte sie sich in einem staatlichen Krankenhaus. Seit 2020 studiert sie Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin, wobei sie ihre Schwerpunkte auf Gender Studies und Mikrosoziologie legt. Parallel zu ihrem Studium ist sie als People & Culture Assistant in einem Berliner Start-up tätig. Charleenes beruflicher Werdegang und ihre akademische Ausrichtung spiegeln ihr breites Interessenspektrum und ihre Leidenschaft für die Förderung von Geschlechtergerechtigkeit und sozialer Gerechtigkeit wider.

Sophie Luna Cittadini (sie/ihr) ist Studentin im BA Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie hat nach ihrem Abitur (2019) einen Weltwärts-Freiwilligendienst in Mexiko geleistet und ist seit 2020 an der HU eingeschrieben. Im Rahmen des Bachelor-Studiengangs spezialisiert sie sich auf urbane Soziologie und Frauen- und Geschlechterstudien mit einem Fokus auf den lateinamerikanischen Raum und Italien. 

Lynn Stierl (sie/ihr), 23 Jahre alt, studiert Sozialwissenschaften im Bachelor an der Humboldt-Universität zu Berlin. Neben ihrem Studium absolvierte sie ein Praktikum bei der unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs von November 2022 bis März 2023. Anschließend arbeitete sie in einem Grundbildungskurs für gering literalisierte Menschen. Derzeit ist sie als Teamassistentin im Bereich People & Culture tätig. Ihre Forschungsinteressen liegen in der Emotionssoziologie und der Ungleichheitsforschung.