„Die Vorstellung von Geschlechterverhältnissen ist veränderlich“: Auf den literarischen Spuren queerer, jüdischer Konstruktionen von Geschlecht

Spuren einer „jüdisch-homosexuellen Moderne“ finden sich sowohl in kanonischer Literatur als auch in kaum bekannten Texten der homosexuellen Zeitschriftenkultur. In einem Kooperationsprojekt mit der Hebräischen Universität Jerusalem erforschen Andreas Kraß, Janin Afken und Liesa Hellmann von der Forschungsstelle Kulturgeschichte der Sexualität Schnittpunkte jüdischer/antisemitischer und homosexueller/homophober Diskurse in der deutschen, hebräischen und jiddischen Literatur von 1890 bis 1945.

Zum sechsten Mal findet am & um den 18. Dezember 2022 im gesamten deutschsprachigen Raum der Wissenschaftstag #4GenderStudies statt. Wissenschaftler*innen, Forschungseinrichtungen und andere wissenschaftsnahe Institutionen & Personen nutzen den Hashtag, um auf ihre Arbeiten aufmerksam zu machen und von ihren Forschungen zu berichten. Damit zeigen sie, dass Gender Studies einen wichtigen Beitrag zu politischen und kulturellen Diskursen und zu aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen liefern.

Das Format #4GenderStudies ist als Teil des Engagements des Zentrums für transdisziplinäre Geschlechterstudien für den gleichnamigen Wissenschaftstag auch hier im Genderblog zu finden. Vom 12. bis 17. Dezember 2022 veröffentlichen wir täglich Kurzvideos, in denen Mitglieder des ZtG aktuelle Projekte und Zugänge in den Gender Studies an der Humboldt-Universität zu Berlin vorstellen. Weitere Infos zum Wissenschaftstag an der HU: https://www.gender.hu-berlin.de/de/4genderstudies

 

Andreas Kraß ist seit 2012 Professor für deutsche Literatur des Mittelalters an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er ist Mitglied im Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien und Leiter der von ihm gegründeten Forschungsstelle zur Kulturgeschichte der Sexualität. Seine internationalen Drittmittelprojekte zur queeren Literaturgeschichte wurden vom Netzwerk „Humanities in the European Research Area“ (HERA), von der German Israeli Foundation (GIF) und von der Berliner Einstein-Stiftung gefördert. Seit 2015 kooperiert er mit der Hebräischen Universität in Jerusalem.

Janin Afken ist seit 2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Forschungsstelle Kulturgeschichte der Sexualität am Institut für deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zuvor studierte sie Deutsche Literatur und Gender Studies an der HU. Aktuell arbeitet sie in dem Einstein-Projekt „Jewish Homosexual Modernism in the German Speaking World and in Mandatory Palestine/Israel 1890-1945“. Ihre Doktorarbeit verfasste sie im Rahmen des HERA-Projektes „Cruising the 1970s: Unearthing Pre-HIV/AIDS Queer Sexual Cultures  (2016-2019)“.

Liesa Hellmann ist wissenschaftliche Mitarbeiter*in an der Forschungsstelle Kulturgeschichte der Sexualität im Projekt „Jewish Homosexual Modernism in the German Speaking World and in Mandatory Palestine/Israel 1890-1945“ (Einstein-Stiftung). Sie studierte Deutsche Literatur und Gender Studies an der Humboldt-Universität zu Berlin. Jetzt forscht sie im Rahmen ihrer Dissertation zu den ästhetischen Dimensionen der literarischen Co-Konstruktion von Jewishness und Sexualität in den Zeitschriften der ersten homosexuellen Emanzipationsbewegung(en) (1890–1933).

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