Ruth Tesmar, aus "Briefe an Bach" 2014-2018

Feministische Visionen vor/nach 1989 – Einmischen, Gestalten, Provozieren (29./30.11.2019)

Anliegen der Tagung des Zentrums für transdisziplinäre Geschlechterstudien ist es, die Bedeutung der Frauen- und Geschlechterfrage sowohl in den Umbruchsprozessen der DDR als auch im Prozess der politischen Transformation nach 1989 zu analysieren. Ist doch die Ordnung der Geschlechter ein zentrales Handlungsfeld, wenn Gesellschaften einschneidende Veränderungen durchlaufen.

  • Inwieweit prägen geschlechtertypische Erfahrungen und feministische Visionen vor und nach der „Friedlichen Revolution 1989“ das heutige Handeln von Frauen und Männern?
  • Welchen Einfluss haben soziale Konstruktionen und Zuschreibungen auf das kollektive (Geschlechter-)Gedächtnis und wie beeinflusst das die aktive Gestaltung von Lebensverhältnissen?
  • Wie zeigt sich Intersektionalität in den Macht- und Herrschaftsverhältnissen vor und nach der Wende?
  • Wo liegen Ursachen für heutige rechte Identitätspolitik und Fremdenfeindlichkeit?
  • Welche Perspektiven eröffnen sich im transnationalen Vergleich postsozialistischer Länder hinsichtlich der Handlungsmacht von Frauen und Männern und der Relevanz von zeitgemäßer Geschlechterpolitik?
  • Können uns Literatur und Kunst, in denen gesellschaftliche Visionen entworfen wurden und werden, heute mögliche Antworten auf aktuelle Problemlagen geben?

All diese Fragen sollen auf der Tagung diskutiert werden. Sie soll einen Rahmen bieten, über Brüche, Verlust und Wiederaneignung von feministischen Visionen zu diskutieren.

Wir freuen uns auf rege Teilnahme aller Generationen – Ost wie West – und eine intensive Diskussion.

Wir bitten um Anmeldung bis spätestens 11. November 2019.

Mit der Tagung wird gleichzeitig 30 Jahre institutionalisierte Frauen- und Geschlechterforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin gefeiert. Am 8. Dezember 1989 wurde hier das Zentrums für interdisziplinäre Frauenforschung (ZiF) in einer „konstituierenden Beratung“ gegründet. Dem Aufruf der Initiativgruppe (Irene Dölling, Hildegard Maria Nickel, Anneliese Neef, Adelheid Kuhlmey-Oehlert und Helga Voth) zur Gründung eines Zentrums für interdisziplinäre Frauenforschung waren, wie es im Protokoll der Vollversammlung heißt, „ca. 100 Frauen und 5 Männer“ gefolgt. Am 29.Mai 1990 bestätigte der Akademischen Senats der HU die Gründung mit einem offiziellen Beschluss zur Einrichtung eines Zentrums für interdisziplinäre Frauenforschung.

Protokoll der konstituierenden Sitzung des ZiF
Protokoll der konstituierenden Sitzung des ZiF

Die Tagung wurde initiiert von Ulrike E. Auga und gemeinsam konzipiert und organisiert von Ulrike E. Auga (Université de Lausanne/Assoziiertes Mitglied des ZtG, Humboldt-Universität zu Berlin) und Gabriele Jähnert (ZtG, Humboldt-Universität zu Berlin) in Zusammenarbeit mit Karin Aleksander (ZtG, Humboldt-Universität zu Berlin) Birgit Dahlke (Institut für deutsche Literatur, Humboldt- Universität zu Berlin) Elisaveta Dvorakk (Institut für Kunst- und Bildgeschichte, Humboldt-Universität zu Berlin) Kathleen Heft (DeZIM-Institut, Berlin) Hildegard Maria Nickel (Institut für Sozialwissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin) Heike Schimkat (ZtG, Humboldt-Universität zu Berlin).

Flyer der Konferenz „Feministische Visionen vor/nach 1989 – Einmischen, Gestalten, Provozieren."
Verlinkung zum Flyer

 

 

 

 

 

 

Das im Rahmen der Tagung für Flyer, Poster, Homepage und Blog von ihr zur Verfügung gestellte Bild ist von Ruth Tesmar, aus „Briefe an Bach“ (2014-2018).

Gabriele Jähnert ist seit 1991 Geschäftsführerin des ZiF, seit 2003 Geschäftsführerin des ZtG und in dieser Funktion insbesondere für die Konzeption und Organisation der wissenschaftlichen Veranstaltungen des ZtG verantwortlich. Mitinitiatorin des 1997 eingerichteten Magisterstudiengangs Geschlechterstudien/Gender Studies der HU. 1978-1982 Studium und 1982-1986 Promotion in der Germanistik mit einer Arbeit zur Antikerezeption Goethes im Festspiel „Pandora“.